Fachtagung "Fahrradland Niedersachsen/Bremen"

Bremen, 23. und 24. April 2024

 

Exkursionen

Die Freie Hansestadt Bremen bietet am 23. April 2024 von 16.00 bis 18.00 Uhr neun verschiedene Exkursionen an.

Acht Exkursionen finden per Rad statt. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie ein Leihrad benötigen.
Eine Exkursion wird zu Fuß zurückgelegt.

Die geführten Touren starten am GOP und enden am Abendlokal Justus.

Tour 1
(per Rad)

Überseestadt – Verkehrsinfrastruktur im alten Hafengebiet
Julian Tampke und Kim Hanke

Seit Anfang der 2000er Jahre entsteht auf einer ca. 300 ha großen Fläche ein neuer Ortsteil – die Überseestadt. Neben den Herausforderungen, im Bestand des ehemaligen Hafengebietes attraktive und sichere Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen, werden auch Chancen einer neuen Quartiersentwicklung aufgezeigt. Zwischen Europahafen und Weser entsteht die Überseeinsel. Hier soll ein autoarmes Quartier mit viel Platz, neuen Brücken und kurzen Verbindungen für den Fuß- und Radverkehr entstehen.

Tour 2
(per Rad)

Städtebauliche Entwicklung auf dem historischen Fabrikgelände Tabakquartier
Lena Schildbach und Marc Jantzen

Im Tabakquartier entsteht derzeit in Bremen eines der größten, gemischt genutzten Quartiere im Bestand. Das ehemalige Industrieareal entwickelt sich zu einem neuen Ort der produktiven Stadt mit einer Mischung aus Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Kultur. Um die im Masterplan gesetzten verkehrlichen Ziele zu erreichen, sind neben einer Fahrradpremiumroute perspektivisch auch eine neue ÖPNV-Trasse geplant. Auf der Radtour werden Sie durch die junge Entstehungsgeschichte geführt und erfahren die verkehrlichen Herausforderungen des altstadtnahen Quartiers.

Tour 3
(per Rad)

Premiumradroute Wallring (teilweise), Besichtigung Radstation am Hauptbahnhof und Fernbusterminal
Petra Megger, Antje Späder und Per Lüdemann (BREPARK)

Radtour mit Besichtigung des neuen, modernen Fernbusterminals und der Radstation am Hauptbahnhof. Entlang der Route im Innenstadtbereich werden zudem verschiedene Radverkehrsmaßnahmen am Herdentorsteinweg und an einem Teilstück des Premiumradwegs Wallring erläutert. Hierzu zählt die Einrichtung einer Protected Bikelane auf der Fahrbahn sowie die Querung eines verkehrsreichen Knotenpunkts über eine Hochstraße (Fly over).

Tour 4
(per Rad)

Verkehrsversuche und Umbau Martinistraße/Fahrradparken in der Innenstadt
Michael Flassig und Sonja Gerling

In der zentral in der Bremer Innenstadt gelegenen und hoch belasteten Martinistraße wurde ein Verkehrsversuch durchgeführt, um alternative Verkehrsführungen zu testen und die unterschiedlichen Nutzungsansprüche besser zu bedienen. Die aus der Evaluation hervorgegangen und politisch beschlossenen Maßnahmenvorschläge befinden sich aktuell in der Umsetzung. Diese sowie weitere geplante Schritte, wie die Realisierung von überfahrbaren Haltestellenkaps für Radfahrende, werden vor Ort vorgestellt. Außerdem gibt es einen Exkurs zum Fahrradparken an zentralen Orten der Innenstadt.

Tour 5
(per Rad)

Premiumradroute Wallring (komplette Runde)
Mara Hartwig und Meike Jäckel

Befahrung der Premiumradroute Wallring entlang der historischen Wallanlagen. Der Wallring ist ein gefördertes Projekt der Nationalen Klimaschutz Initiative mit dem Planungsziel, einen geschlossenen Ringweg für Radfahrer rund um die Innenstadt mit Anbindung des Fahrradmodellquartiers in der Neustadt zu schaffen. Dabei sind verschiedene Führungsformen des Radverkehrs, wie eine Protected Bikelane und Fahrradstraßen, zur Anwendung gekommen, die unterwegs entsprechend erläutert werden.

Tour 6
(per Rad)

Fahrradmodellquartier Alte Neustadt/Wallring (teilweise)
Michael Glotz-Richter und Timo Rauch

Die Alte Neustadt mit ihren rund 3.000 Einwohnenden ist ein typisches innerstädtisches Wohn- und Mischquartier, dass mit der Förderung über die Nationale Klimaschutzinitiative zu einem Fahrradmodellquartier wurde. Hier entstand die erste Fahrradzone in Deutschland. Zudem kam es zu der Schaffung von Fahrradabstellanlagen, sowie einer Teilneuordnung des Straßenraums, wobei Kopfsteinpflasterstraßen Mittelbereiche mit glatter Oberfläche erhielten. Besondere Highlights des Projektes sind die neuen Querungen für den Radverkehr über Verkehrsstraßen mit Straßenbahntrassen sowie das Fahrrad-Repair-Café der Hochschule Bremen.

Tour 7
(zu Fuß)


Fahrradstraße Humboldtstraße – von Verkehrsversuchen, EU-Projekten und was dies mit Fußverkehr zu tun hat
Sandra Reinert und Susanne Findeisen

Seit 2014 ist die Humboldtstraße – eine zentrale Achse für den Radverkehr zwischen der Innenstadt und den östlichen Stadtteilen – eine Fahrradstraße und bietet damit Vorteile für den Rad- und Fußverkehr. Dennoch gab es u. a. Konflikte zwischen Radfahrenden und Kfz-Verkehr. Mit einem Verkehrsversuch wurden in drei Phasen unterschiedliche Lösungen erprobt und durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Gleichzeitig befindet sich im Gebiet das Modellquartier für das EU-Projekt SUNRISE (2017–2021) zur Erprobung nachhaltiger Mobilitätslösungen auf Quartiersebene, mit besonders intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Das Kfz-Parken wurde neu geordnet, Bewohnerparken eingeführt und Angebote für eine nachhaltige Mobilität geschaffen. Die Maßnahmen dienen als Blaupause für ein stadtweites Vorgehen, um eine Barrierefreiheit zu erhöhen und Straßenraum neu zu verteilen.

Tour 8
(per Rad)

Grüne Welle Rembertistraße/Fahrradstraße Parkallee/Verkehrsknotenpunkt Am Stern
Gunnar Polzin

Die Exkursion führt über die Rembertistraße, eine Hauptroute, auf der eine Grüne Welle für den Radverkehr – quer zur Achse für den Kfz-Verkehr sowie den ÖPNV – eingerichtet wurde. Die Parkallee wurde nach Beschwerden über Drängeln und zu enges Überholen nach intensiver Debatte in einem Abschnitt umgestaltet. In der Fahrradstraße wurde die Fahrgasse optisch schmaler markiert und rot eingefärbt sowie ein Sicherheitstrennstreifen zum ruhenden Kfz-Verkehr berücksichtigt. Der Stern, ein Verkehrsknotenpunkt von sechs unterschiedlichen Verkehrsachsen, der auch von einer Straßenbahn durchquert wird, wurde auf Grundlage eines verkehrspsychologischen Gutachtens im Jahr 2017 baulich angepasst und markiert.

Tour 9
(per Rad)

Geplanter Umbau der Radpremiumroute D.15 mit Schwerpunkt Osterdeich und Hastedter Osterdeich
Lutz Schmauder-Fasel und Christian Schmidt

Befahrung von bereits umgesetzten Teilabschnitten der Radpremiumroute D.15 am Osterdeich. Die D.15 wird zukünftig von der Stadtgrenze in Bremen-Nord, mit einer Länge von 43,5 km, über die Innenstadt bis an die Stadtgrenze im Süden nach Niedersachsen führen. Das Planungsziel des Projekts, gefördert durch das Programm Stadt und Land, ist die Herstellung einer komfortablen sicheren Radverbindung entsprechend vorgegebener Qualitätskriterien. Die besonderen Herausforderungen vom Planungsprozess bis zur Umsetzung werden an Beispielen vor Ort erläutert.

 

 

 

Veranstalter
Die Fachtagung ist eine Veranstaltung des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen und der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen e. V. (AGFK).